Communiqué der Tudeh Partei Iran (TPI): Zwangsverschleierung ist ein klarer Verstoß gegen die demokratischen Rechte und Freiheiten der Frauen in unserem Land und muss bekämpft werden!
Die TPI verurteilt auf das schärfste die Fortsetzung der verbrecherischen chemischen Angriffe der Söldner des Regimes auf Schülerinnen, und Mädchenschulen und -wohnheime!
Tudeh Info Nr. 140 – 25 April 2023 – PDF
Die Regierung der Islamischen Republik ist nun bestrebt die Lage des Landes, wie sie vor der Volksbewegung „Frau, Leben, Freiheit“ war, wiederherzustellen. Dafür hat sie eine breite Kampagne für die Zurückeroberung des verlorenen Raumes für Aufsichtskontrolle der Gesellschaft im Gang gesetzt. Das Ziel des Regimes ist es, mit der Wiederholung des menschenunwürdigen Vorgehens den Frauen und Mädchen des Landes den obligatorischen Hijab wieder aufzuzwingen. Ali Khamenei hat bei seiner letzten Rede Nicht-verschleiert-Sein als „religiöses und politisches Verbot“ bezeichnet und die Kontrollorgane aufgerufen, mit diesem Phänomen „wachsam“ umzugehen.
Das Recht auf die Kleiderwahl gehört zu den grundlegenden Menschenrechten, welches neben anderen Rechten seit mehr als vierzig Jahren den Frauen unseres Landes verwehrt ist.
Die Politik der Zwangsverschleierung deutet auf ein klares Symbol des zutiefst reaktionären Charakters jenes Regimes hin, das seinen Fortbestand in der blutigen und brutalen Unterdrückung der Andersdenkenden und durch Aufzwingen seiner mittelalterlichen Auffassungen auf mehr als die Hälfte der iranischen Bevölkerung sieht, nämlich den Frauen.
In den letzten Wochen haben die Sicherheitsorgane des Regimes und der Exekutive eine Unzahl von Keulenträgern auf die Straßen und öffentliche Zentren geschickt. Die Aufgabe dieser Schlägertruppen ist unter dem Motto „Das Gute gebieten, das Schlechte verbieten“ die nicht verschleierten Frauen zu belästigen. Parallel dazu hat sich das Islamische Parlament bemüht, gesetzliche Rahmenbedingungen für die Diskriminierung und Benachteiligung der nicht verschleierten Frauen im Bereich der Sozialdienste zu erschaffen. Die tapferen Frauen im Iran kämpfen unbeirrt gegen Zwangsverschleierung trotz Bedrohung und Einschüchterung der Schergen des Regimes und deren Marsch durch die Straßen.
In den letzten Tagen wurden auch beunruhigende Nachrichten veröffentlicht, denen zufolge Söldner des Regimes chemische Angriffe auf Schülerinnen und in Mädchenschulen und -wohnheime verübt haben.
Diese Angriffe haben ihren Anfang am 29. Nov. 2022 in der Stadt Ghom. Sie gelten als Rache des Regimes für die weit verbreitete Beteiligung der Schülerinnen an der Bewegung „Frau, Leben, Freiheit“.
Im Februar und März 2023 wurden dann die Schülerinnen von 26 Schulen Zielscheibe dieser Angriffe. Unter anderen in den Städten Teheran, Ardebil, Kermanschah, Isfahan, Schahin-Schahr, Pardis und Fardis. Nach unbestätigten Meldungen sind rund 1200 Personen Opfer dieser verbrecherischen Taten der Schergen des Regimes geworden. Die TPI verurteilt diese verbrecherischen Taten der Schergen des Regimes auf das schärfste, die sicher mit Zustimmung der Verantwortlichen des Regimes organisiert wurden.
Der breite Kampf gegen den intensiven Druck für die Einhaltung der Zwangsverschleierung und der Kampf gegen die Fortsetzung der chemischen Angriffe in den Schulen und auf Schüler:innen ist eine wichtige und sofortige Aufgabe aller fortschrittlichen und freiheitsliebenden Kräfte unseres Landes.
Nur mit breiten und koordinierten Protesten der Bevölkerung ist ein Zurückdrängen des Regimes möglich.
Tudeh Partei Iran
- April 2023